- Andrzejewski
- Andrzejewski[andʒɛ'jɛfski], Jerzy, polnischer Schriftsteller, * Warschau 19. 8. 1909, ✝ ebenda 20. 4. 1983; behandelt in seinen Werken weltanschauliche und moralische Probleme von Menschen in Ausnahmesituationen, so in den Erzählungen aus der deutschen Besatzungszeit (»Noc«, 1945; deutsch »Die Karwoche«), im Roman »Popiółi diament« (1948; deutsch »Asche und Diamant«) über den politischen Umbruch in Polen Anfang Mai 1945 und im Roman »Ciemności kryją ziemię« (1957; deutsch »Finsternis bedeckt die Erde«), der während der spanischen Inquisition spielt. Der zeitkritische Roman »Apelacja« (1968; deutsch »Appellation«) und das Prosaexperiment »Miazga« (1970, Samisdatpublikation 1979, legal 1982 mit Zensureingriffen), das an künstlerische und politische Tabus rührt, brachten ihn in Konflikt mit der Kulturbürokratie. Einige seiner Romane wie »Idzie skacząc po górach« (1963; deutsch »Siehe, er kommt hüpfend über die Berge«) und »Już prawie nic« (1979) fragen nach allgemeinen und menschlichen Bedingungen großer Kunst.Weitere Werke: Ład serca (1938; deutsch Ordnung des Herzens); Złoty lis (1955; deutsch Der goldene Fuchs); Bramy raju (1960; deutsch Die Pforten des Paradieses); Nikt (1983).R. Matuszewski: J. A., in: Contemporary Polish writers (Warschau 1959);M. Broński: J. A., in: Kultura, Jg. 7/8 (1983).
Universal-Lexikon. 2012.